Mönchgut ist jedem Rügen-Kenner ein Begriff. Land und Ostsee sind hier sehr stark durchdrungen und prägen diese wunderbare Landschaft rund um den Greifswalder Bodden.
Da ich fast jährlich nach Rügen fahre, kann ich Euch den Tipp geben, einmal zum Reddevitzer Höft zu fahren. Dies ist eine Landspitze, die rund 5 km weit in den Bodden hineinreicht. Die Anfahrt ist etwas mühsam, aber man wird mit wunderbaren Ausblicken belohnt. Nun möchte ich Euch nicht mit den üblichen Postkarten-Sonnenuntergängen langweilen, die dort natürlich ebenfalls zu sehen sind.
Mein Interesse gilt der rund 10-30 m hohen Steilküste sowie dem natürlichen Bewuchs dort. Verschiedene Pflanzenfamilien wachsen direkt am Wasser, bei den Bäumen insbesondere Buchen, Eichen, Birken und Ahorn. Bei den Gehölzen dominieren Efeu und Flieder.
Abseits des Touristenrummels gelingt es, in Ruhe im Großformat auf Motivsuche zu gehen. Zum Einsatz kam einerseits wieder die große 8×10″-Kamera von Svedovsky. Diese Holzkamera aus Polen hat sich jetzt seit 5 Jahren gut bewährt. Sie punktet durch ihre Robustheit und ist für einen Apparat dieser Größe recht leicht (ca. 3,5 kg ohne Objektiv).
Im Format 4×5″ hingegen verwende ich gerne eine leichte Holzkamera (rd. 1 kg) der englischen Firma Intrepid. Zusammen mit drei kleinen Objektiven und einem Stativ hat man eine sehr mobile Ausrüstung dabei, die kilometerweit getragen werden kann.
Bei den Schwarzweißfilmen hatte ich einen ziemlichen Mix aus orthochromatischen Filmen (Ilford Ortho) und normalen panchromatischen Filmen wie Ilford FP4 oder ADOX CHS II dabei. Dazu kam der Kodak TMAX 400 als Flachkristallfilm. Letzterer Film zeichnet sich nach meinem Eindruck durch eine hervorragende Brillanz aus und wäre mein bevorzugter Film, wenn er nicht so teuer wäre (derzeit kosten 50 Blatt rund 325,00 EUR im Format 4×5″).
Wie Ihr seht, sind einige der Bilder getont. Im analogen Verfahren verwende ich dazu am liebsten den Schwefeltoner AGFA Viradon, der leider nicht mehr hergestellt wird. Dies ist ein direkter Einbadtoner, der zwar stark nach faulen Eiern (Schwefelwasserstoff!) riecht, aber wunderschöne Brauntöne erzeugt. Außerdem halten die getonten Bilder länger als ohnehin schon. (IW)